Planung von Kinderturnstunden
Eine Turnstunde (60 min.) wird in drei Bereiche unterteilt:
Erwärmung (ca 10 - 15 min.)
Hauptteil (ca. 35-40 min.)
Abschluss (ca. 5-10 min.)

Nicht zu vergessen, gehören bestimmte Rituale in eine jede Turnstunde, wie z.B. die gemeinsame Begrüßung und das Tschüß sagen.
Der Auf- und Abbau der Geräte sollte gemeinsam mit den Kindern durchgeführt werden, denn gerade dabei erwerben die Kinder viele Kenntnisse, wie z.B. über Geräte, Gerätesicherheit, Rücksichtnahme u.v.a.m.

Methodische Grundsätze oder auch „Motorische Lerngesetze"
Bei der Planung von Bewegungsanlässen sollte auf folgende Punkte geachtet werden:
Allgemein:
  • Vom Leichten zum Schweren
  • Vom Bekannten zum Unbekannten
  • Vom Einfachen zum Komplexen
  • Vom Langsamen zum Schnellen
Speziell:
  • Von oben nach unten: Entwicklung vom Kopf über die Arme zu den Beinen
  • Vom Körperzentrum zur Körperperipherie
  • Von der Grob- zur Feinmotorik
  • Von der Grob- zur Fein- und Feinstkoordination
  • Von einfachen Bewegungsfolgen zu Folgekopplungen
  • Von Synchron- zu Simultanbewegungen
  • Von langsamen zu schnellen Bewegungen
  • Von Komplexbewegungen mit geringer Zahl von Bewegungsfolgen zu höheren Folgenzahlen
Methodische Verfahren
  1. Direkte und indirekte Methode
  2. Ganzheitliche und elementenhaft-synthetische Methode
  3. Induktive und deduktive Methode
  • Direkte Methode bedeutet, dass die zu erlernende Bewegungsfertigkeit ohne methodische Zwischenschritte unmittelbar nach Sollwert-Vorgabe (z.B. Demonstration des Bewegungsablaufes) ohne weitere methodische Maßnahmen erlernt wird.
  • Indirekte Methode bedeutet, dass die Zielübung über eine Reihe von methodischen Schritten erlernt wird.
  • Die ganzheitliche Methode geht davon aus, dass es für den Lernerfolg besser ist, jeweils die Bewegung als Ganzes lernen zu lassen, wobei Hilfen eingesetzt werden können.
  • Die elementenhaft-synthetische Methode fordert eine Zerlegung des zu erlernenden Bewegungsablaufs in möglichst viele Teilbewegungen, die isoliert bis zur Perfektion erlernt und dann zur Gesamtbewegung zusammengesetzt werden.
  • Das entscheidende Merkmal bei der induktiven Methode ist der Verzicht auf eine Sollwert-Vorgabe am Beginn des Lernprozesses (die Zielübung wird nicht demonstriert) und eine Phase des selbständigen Suchens und Erprobens der Kinder.
  • Die deduktive Methode verzichtet auf die selbständigen Problemlösungsversuche der Kinder. Das entscheidende Merkmal ist die zentrale Rolle der Sollwert-Vorgabe.
Literaturhinweis: Heymen/Leue: Planung von Sportunterricht
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