Wissenswertes
Kinderturnen ist ...
  • ...das sportartübergreifend angelegte, vielseitige Spielen, Bewegen und Fertigkeitslernen an, mit und ohne Geräte(n). Es bietet Kindern Bewegungs- und Erfahrungsmöglichkeiten, die sie für eine gesunde Entwicklung benötigen.
  • ...ein wichtiger Bestandteil in der sich wandelnden Bewegungswelt von Kindern im Sinne einer Welt zum Bewegen und Begreifen.
  • ...das organisierte Bewegungsangebot für Kinder in den Vereinen und bietet somit einen wichtigen Ort zum Leben und Lernen. Es will dazu beitragen, dass Kinder Bewegung innerhalb ihrer eigenen Lebensgestaltung positiv erleben.
(aus: DTJ (Hrsg.): Kinderturnen. Arbeitshilfen für Übungsleiter/innen; Frankfurt am Main, Mai 2002)
Was ist eigentlich Kinderturnen?
Kinderturnen bedeutet:
Bewegen
  • Motorische Grundlagenausbildung (z.B. rollen, stützen, hängen)
    • Gesundheitsförderung
    • Erwerb sportmotorischer Fähigkeiten
    • Erwerb sportartspezifischer Fertigkeiten
Üben
  • Ausprägung von Fähigkeiten und Fertigkeiten
  • Kennen lernen des Übungsprozesses
    • Grenzen erfahren
    • Aufgaben kontinuierlich bewältigen
    • Aufgaben kontinuierlich bewältigen
    • Mit anderen vergleichen
Spielen
  • Spaß an der Bewegung
  • Gemeinsame Aktionen
  • Regeln lernen im Miteinander und Gegeneinander
Mitmachen
  • Soziale Erfahrungen
Erleben
  • Körperbewusstsein
  • Sicherheitsgefühl
  • Geborgenheit in der Gruppe
Können
  • Summierung aller Einzelinhalte
    • Positives Selbstkonzept
(aus: DTJ (Hrsg.): Kinderturnen. Arbeitshilfen für Übungsleiter/innen; Frankfurt am Main, Mai 2002)

Hier erfahren Sie:

Kinderturnen ist ...
Kinderturnen bedeutet ...
Planung von Kinderturnstunden,
Methodische Grundsätze
Methodische Verfahren
Wie Bewegungs-Mangel produziert wird

Beispiele für Übungslandschaften im Kinderturnen:

Übungslandschaft: Springen, Stützen, Landen
Übungslandschaft:Sprunghocke (Grobform)

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Wie Bewegungs-Mangel produziert wird

Experte: Erwachsene bremsen Kinder oft aus

Artikel aus der "Augburger Allgemeinen Zeitung" Nr. 66 / 20.03.2006

Die Befunde sind eindeutig, die Erkenntnis
ist nicht neu: Viele Kinder ernähren sich
falsch und bewegen sich zu wenig.
Sie werden nicht fitter, sondern fetter.
Ein Zustand, mit dem sich die Veranstalter
des Gesundheitskongresses „Fitte Kinder!?“
– Bayerischer Turnverband (BTV) und
Uni Augsburg – nicht abfinden wollen.
Zwei Tage lang sammelten 250 Teilnehmer
aus ganz Bayern in Augsburg Anregungen für
die nächste Turnstunde im Verein oder für
den Sportunterricht in Kindergarten und
Schule.
Peter Pastuch spart nicht an drastischen Worten:
Kinder, sagt der Dozent, würden in unserer Gesellschaft nicht in die Lage versetzt, sich
selbst zu beherrschen. Weil Erwachsene versuchten, den Kleinen jedes Risiko zu nehmen,
„erlauben sie ihnen auch keine Grenzerfahrungen“. Das Wippen, Toben, Wackeln – der
natürliche Bewegungsdrang werde ausgebremst.
Das erlebt Pastuch überall in der von Älteren erdachten und bewachten Kinderwelt.
An der Umsetzung der schon lange bekannten Erkenntnisse
kranke es nach wie vor, kritisiert Prof. Helmut Altenberger
(Institut für Sportwissenschaft) von der Uni Augsburg.
Zwar werde beispielsweise an die Erzieherinnen durch den
neuen Bildungs- und Erziehungsplan für den Vorschulbereich
ein hoher Anspruch gestellt.
„Die Qualifizierung dafür aber hinkt gewaltig hinterher.“
Folge: Körpererfahrung werde nicht in der nötigen Vielfalt
und mit dem nötigen praktischen Wissen vermittelt.
„Uns ist es noch nicht gelungen, ein schlüssiges Konzept
für den Sport zu entwickeln, damit er den Stellenwert
bekommt, der ihm zusteht“, sagt Martin Gierz,
Jugendbildungsreferent beim BTV. Auch die Eltern seien bislang
nicht in ausreichendem Maße erreicht worden.
Vielleicht gelingt dies ja mit einer Kampagne der Deutschen
Turnjugend, die im Oktober in Deutschland jung und alt dazu
animieren soll, die eigene Fitness zu testen.
Ingrid Kolupa, frühere Vorsitzende der Turnjugend, will dafür mindestens 1500 Schulen,
Kindergärten und Vereine gewinnen.
Tipps und Tricks:
Kinder können viel für ihre Fitness tun. Leichter fällt’s, wenn auch die Erwachsenen „ihren
Schweinehund überwinden“ und den Nachwuchs aktiv unterstützen. Einige Tipps und
Tricks von Dozenten des Kongresses:
  • Mindestens einmal am Tag mit dem Kind
    für eine halbe Stunde an die frische Luft.
  • Kinder mit „sei still, sei ruhig“ nicht so
    häufig in ihrem Bewegungsdrang einengen.
  • Bei schlechtem Wetter kann auch in der
    Wohnung geschossen und geworfen
    werden.
    Ein Luftballon ist geeignet, nicht gleich
    alles in Trümmer zu legen.
  • Kinder nicht ohne Frühstück aus dem
    Haus gehen lassen. Ein Stück Obst sollte
    immer Bestandteil der ersten Mahlzeit sein.
  • Süßigkeiten nicht als Belohnung begreifen.
    Viel besser ist es, Zeit mit den Kindern zu
    verbringen (spielen, Geschichte vorlesen,
    Schwimmbad besuchen).
  • Kochen nicht als lästige Pflicht ansehen,
    sondern als Erlebnis – auch für die Kinder.
    Sie aktiv in der Küche mitmachen lassen.
    ioa


Helmut Altenberger

Peter Pastuch lässt auch schon mal
Säckchen in der Gestalt eines
Frosches hüpfen – eine Balance-
Übung, um die eigene Mitte zu finden.

Richtige Ernährung muss auch Spaß machen. Die Ernährungsärztin Petra Walter (rechts) erklärt, wie’s funktioniert.

Bilder: Uli Wagner